Heute am 29.7.19 hat der baden-württembergische Umweltministerium die Abfallbilanz 2018 veröffentlicht.
Leider fehlen wie jedes Jahr wichtige Infos. Z.B. kommt nicht vor, dass Müll großflächig im Waldwegebau verwendet wird und dass dabei alle Augen zugedrückt werden bei der Verwendung ungeeigneten Materials.
Anlässlich des Jubiläums "30 Jahre Abfallbilanz Baden-Württemberg" feiert das Umweltministerium zu Recht die Fortschritte im Umgang mit Müll gegenüber den 80er Jahren. Allerdings zeigt das Beispiel der heimlichen Müllablagerung unter Waldwegen, dass die Fortschritte doch kleiner sind als gedacht. Und der Schwenk hin zur Verbrennung des Hausmülls hat uns erst so richtig das Problem der Müllverbrennungsabluft sowie der giftigen Filterstäube in unseren Bergwerken gebracht.
In der lebensnotwendigen Nachhaltigkeitsdebatte kommt das Thema Müll noch viel zu wenig vor. Da sollte die Abfallbilanz ein wichtiger Anstoß sein. Der Raubbau des Menschen an der Erde zeigt sich neben dem Raubbau an Ressourcen, der Veränderung unserer Atmosphäre und der Zerstörung der Artenvielfalt eben auch im Müll und den Giften und der Radioaktivität, die unsere Nachkommen als Erblast zu tragen haben.
Wir begrüßen grundsätzlich das Engagement des Umweltministeriums für die dringend nötige Erweiterung des Bauschutt-Recyclings. Allerdings fördert und verharmlost das Umweltministerium gleichzeitig die Freisetzung von Bauschutt aus AKWs, selbst wenn dieser noch leicht radioaktiv ist. Mit diesem Widerspruch gefährdet das Ministerium massiv sein eigenes Projekt. Wer will schon in einem Haus mit Recyclingbeton wohnen oder arbeiten, wenn das Umweltministerium hier nicht vor Radioaktivität aus den AKWs schützt, sondern solche Verwendung sogar noch selbst verharmlost? Da helfen weder die einseitigen Darstellungen in der Abfallbilanz noch die Beschönigungen im "Mehr.Wert.Garten" des Ministeriums auf der Bundesgartenschau in Heilbronn.
Wir fordern von Umweltminister Untersteller hier endlich einen Umschwung!
Menschen und Natur müssen endlich vor der Strahlung aus dem AKW-Schutt geschützt werden. Verstärkt brisant wird dies schon in wenigen Jahren werden, wenn zuerst im AKW Obrigheim der so genannte konventionelle Abriss der "freigegebenen" Gebäude beginnt. Noch könnte der Minister umsteuern und seiner Verantwortung gerecht werden.
Downloadlink zur Abfallbilanz:
http://um.baden-wuerttemberg.de/fileadmin/redaktion/m-um/intern/Dateien/Dokumente/2_Presse_und_Service/Publikationen/Umwelt/Abfallbilanz_2018.pdf